Tipps rund ums E-Bike

Inhaltsverzeichnis:


Wartung und Service, und was kann man selber machen


Mit einer regelmäßigen Pflege hast du lange Freude an deinem E-Bike 😉

Es gibt kein schlechtes Wetter ☀️🌧️❄️
Jedoch sammelt sich bei schlechtem Wetter ordentlich Dreck am E-Bike, und das setzt auf Dauer auch jedem E-Bike ordentlich zu! Gerade im Winter (Thema Salz).
Dann ist gründliches Putzen angesagt.
Warum? Du erhöhst die Lebensdauer deines E-Bikes und dir fallen auch schneller eventuelle Beschädigungen und sonstige Defekte auf.
Auch die Reichweite deines E-Bikes wird durch die regelmäßige Pflege erhöht.
Eine rostige Kette, dreckige Ritzel und ein verschmutztes Schaltwerk (Schaltkäfig) fordert den Antrieb (Motor), mehr Leistung wird benötigt.
Mit etwas warmen Wasser, Fahrradreiniger (Achtung, kann die Lackierung beschädigen), einem Schwamm und später noch etwas Kettenöl lässt sich schnell ein gutes Ergebnis erzielen.
Schritt für Schritt 😉

Was wird zur Reinigung benötigt

  • Ein Montageständer wäre natürlich ideal, oder einfach stabil abstellen.
  • Ein Eimer mit warmem Wasser, ggf. einen Gartenschlauch mit Düse oder ein Niederdruckreiniger.
  • Fahrradreiniger (biologisch abbaubar) oder etwas Spülmittel, Kettenreiniger, Kettenöl oder Kettenwachs.
  • Eine weiche Bürste, Schwamm oder Lappen für die Wäsche.
  • Bürsten für hartnäckigen Schmutz an den Laufrädern, Kassette, Kettenblätter und Kette.
  • Tuch zum Trocknen (fuselfrei).
  • Tuch (Lumpen) für die Kette (fuselfrei).
  • Der Akku sollte beim Putzen entfernt oder abgedeckt werden.
  • Reifen, Kassette, Kettenblatt, Schaltwerk reinigen:
    Zuerst werden die Reifen, Kassette, Kettenblatt und das Schaltwerk vom Schmutz befreit.
    Bei sehr grobem Schmutz das E-Bike etwas einweichen lassen. Etwas Wasser drauf und ca. 5 Min. warten.
    Nicht vergessen: Umlenkröllchen im Schaltkäfig auch reinigen. Diese sind ein Dreckfänger!
    Tipp: Reifenheber oder Schraubenzieher zur Reinigung verwenden 😉
  • Tipp: Ritzelbürste für die Kassette und die Kette.
  • Achtung: Niemals mit einem Hochdruckreiniger arbeiten!
    Der Motor und elektrische Bauteile sind dafür nicht ausgelegt (IP Schutzklasse)!
    Auch wird Fett aus Kugellagern gewaschen. Gilt auch bei der Benutzung eines Gartenschlauchs.
  • Kein Reiniger an die Bremsscheibe sprühen. Die Bremse wird ihre Funktion verlieren! Gilt auch für ÖL auf der Bremsscheibe!
  • E-Bike mit einem Tuch abtrocknen.
  • Rahmen reinigen:
  • Etwas Spülmittel im Eimer reicht in der Regel schon aus 😉
  • Dreck, der noch nicht eingetrocknet ist, mit einer weichen Bürste und Wasser abwaschen
    Eingetrocknetes an Rahmen, Gabel, Dämpfern, Laufrädern und Antriebsteilen solltest du einweichen lassen.
  • Wer mag:
    Das Rad mit einem Fahrradreiniger einsprühen und knapp fünf Minuten einwirken lassen.
    Achtung: Nie auf die Bremsschreiben bringen, und auch der Lack (Federgabel, Sonderlackierungen können sehr unschöne Veränderungen danach zeigen!
  • Abwaschen des E-Bikes mit einem Schwamm und sauberem Wasser.
  • E-Bike mit einem Tuch gut abtrocknen.
  • Ich verwende kein Pflegespray. Nur 2x im Jahr etwas Autopolitur (Hartwachs für den Rahmen).
  • Kette ölen:
  • Tipp: Lege einen Karton oder einen Lumpen unter die Kette am Boden.
  • Kettenöl tröpfchenweise auf die Kettengliedlager auftragen.
    Von oben den unteren Kettenstrang und die innere Seite der Kette (Kettenglieder) ölen.
  • Lass das Öl etwas einwirken und die Kurbel gleich ein paar Mal rückwärts drehen.
    Das ÖL wird sich gleichmäßig verteilen und die Kassette bekommt auch etwas davon ab.
  • Mit einem Lappen die Kette abwischen. Zu viel Öl zieht Dreck wieder magisch an.
Auch wenn du nur wenig Erfahrung hast, kannst du gewisse Mängel schon mit dem bloßen Auge erkennen und vielleicht gleich selbst beheben.
Nach der Reinigung ist ein guter Zeitpunkt dafür und vielleicht ist dir ja schon bei der Wäsche was aufgefallen 😉

  • Schaue nach Rissen, Rost bzw. Korrosion an Anbauteilen und dem Rahmen.
  • Schaue dir genau die Reifen an.
    Sind diese porös oder haben diese tiefe Schnitte, sollten sie ersetzt werden.
  • Ist das Profil der Reifen in Ordnung?
  • Ist genug Luft in den Reifen?
  • Eiert der Reifen?
  • Sind die Speichen fest und keine Speiche locker oder gar gebrochen?
  • Funktionieren die Bremsen noch richtig?
    Wird der Druckpunkt sehr schwammig, könnten die Belege bald fällig sein.
  • Wie schaut die Bremsscheibe aus?
    Blau angelaufen wäre z.B. nicht gut.
  • Ist die Bremsscheibe noch dick genug?
    Die Stärke kann man mit einem Messschieber messen.
    Die Mindeststärke steht auf der Bremsscheibe.
  • Kette OK? Sichtprüfung und eine Kettenlehre, um die Kettenlänge zu prüfen kostet nicht viel.
  • Alle Schraubverbindungen fest?
    Achtung: Drehmomente bitte beachten!
    Im Handbuch vom Hersteller sind oft Tipps zur Wartung angeben und auch Angaben zu Drehmomenten (Nm = Newtonmeter). Öfter auch am E-Bike bei den Schrauben selbst zu sehen.
  • Stehen Updates an? Über die App prüfen.
Ein kurzer Blick und los geht´s 😉
  • Reifendruck OK
  • Kette geölt und OK
  • Schaltwerk OK
  • Bremsen OK
  • Licht OK
  • Akku und Display richtig eingerastet
  • Schloss dabei
  • E-Bike Schlüssel dabei
Achte darauf 😉
  • Schalte vorausschauend
  • Niemals unter Last schalten. Das schadet der Kette. Diese kann sogar ggf. reißen.
  • Nutze alle Gänge aus.
  • Rumpel nicht einfach über Bürgersteige. Die Felgen danken es dir.
  • Licht an bei schlechtem Wetter und in der Nacht.

Wartung & Inspektion 😉

Warum brauchen E-Bikes mehr Wartung und eine Inspektion?

Bei einem E-Bike ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, da der Verschleiß etwas größer ist als bei einem Bio-Bike.
Dafür sind oft spezielle Werkzeuge und auch Fachkenntnisse nötig!
Nicht jeder ist technisch versiert und kann alle Arbeiten selbst durchführen.
Im Zweifel daher bitte immer die Fachwerkstatt aufsuchen.

Ist eine E-Bike-Inspektion Pflicht und warum?

Eine E-Bike Inspektion in der Fachwerkstatt ist keine Pflicht, außer du hast ein Leasing-E-Bike.
  • Sicherheit
    Wenn Du keine Ahnung von Bremsen hast, lass bitte die Finger davon!
    Dies gilt auch für alle Schraubverbindungen. Hier sind spezielle Werkzeuge und auch korrekte Drehmomente erforderlich.
  • Langfristige Kostenersparnis
    Es kann am Ende recht teuer werden, wenn du keine Inspektion durchführst.
    Eine Kette zu tauschen kostet weniger als das komplette Set (Ritzel, Kassette, Kette).
  • Vertrau der Fachwerkstatt
    Wer verschlissene Teile frühzeitig austauscht kann Folgeschäden vermeiden. Zumal das E-Bike nach der Inspektion wieder wie geschmiert funktioniert. Auch Pedale, der Steuersatz und die Radnarben werden es dir danken.
  • Gewährleistung
    Dämpfungs- und Federelemente, unterliegen vorgeschriebenen „professionellen“ Wartungsintervallen.
    Achtung: Dämpfer stehen teilweise unter sehr hohem Druck (20 Bar und mehr). Hier zu basteln kann sehr gefährlich werden!
  • Software-Updates
    Verzichte nicht auf Software-Updates, denn diese sorgen dafür, dass dein Motor, Display und der Akku optimal zusammenspielen. Teilweise kannst du Software-Updates aber auch selbst per App durchführen (Bosch Flow App).

Empfohlenen Intervalle für eine E-Bike-Inspektion

Hier ist sehr oft die Kilometerleistung entscheidend und nicht der Zeitintervall.
Je mehr Kilometer du fährst, desto größer ist logischerweise auch der Verschleiß.
Auch das Wetter hat einen entscheidenden Einfluss.
Wo steht dein Bike (Im Freien, im Schuppen, im Keller, der Garage etc.)

Erstinspektion

Die Erstinspektion sollte nach ca. 300 bis 500 Kilometern erfolgen.
Es erfolgt eine Sichtkontrolle und die Drehmomente werden gecheckt.
In deiner Fachwerkstatt werden alle sicherheitsrelevanten Bauteile überprüft.
Die Schaltung ggf. justiert und die Lichtanlage überprüft.
Der Luftdruck und alle Verbindungen geprüft und auch gleich nötige Updates installiert.
Auch kann kannst Du noch nötige Einstellungen mit deinem Händler besprechen und gleich veranlassen.

Jahresinspektion

Die Jahresinspektion sollte alle 2.000-3.000 Kilometer, oder mindestens einmal pro Jahr erfolgen.
Wer mehr als 3.000 im Jahr unterwegs ist, wird auch mehr Serviceintervalle in Anspruch nehmen.
Verschleißteile wie Bremsbeläge, Bremsscheiben, Kette und Zahnkranz (Kassette, Ritzel), könnten nun verschlissen sein.
Der Rundlauf der Laufräder und der Sitz der Speichen sollte geprüft werden.
Die Federgabel und/oder Dämpfer sollten einen Service erhalten.
Eine Kontrolle der Software, Elektronik, Batterie und des Displays sowie des Motors erfolgt.
Mit einer Diagnosesoftware kann auch der Akku ausgelesen werden.
Du bekommst einen Servicebericht mit Protokoll.

Leistungen und Kosten bitte im Vorfeld klären 😉

Durch meine Ausbildung und jahrzehntelange Erfahrung, kann ich die meisten Arbeiten am E-Bike selbst durchführen. Alle nötigen Werkzeuge dafür habe ich im Werkzeugkasten.

  • Einen neuen Mantel aufziehen (mit Schlauch oder Tubeless).
    Ein Platten unterwegs ist nicht schön, kann aber immer mal passieren 😉
  • Neue Bremsbeläge, neue Scheibenbremsen und Entlüften inkl. der Reinigung.
    Neue Beläge benötige ich öfter im Jahr.
  • Auch eine neue Kette aufziehen oder die Ritzel und die Kassette tauschen wird von mir erledigt.
  • Die Kette reinigen und ölen.
  • Ein Schaltwerk einstellen oder das Schaltauge zu tauschen gehört speziell beim E-MTB dazu.
  • Die Speichenspannung regelmäßig zu prüfen und die Zentrierung des Laufrades gehören auch dazu.
  • Kontrolle der Dämpfer (Luftdruck prüfen).
  • Relevante Teile fetten.
  • Austausch von defekten Teilen.
  • Alle Drehmomente prüfe ich selbst.
  • Updates installiere ich selbst (soweit machbar) 😉
Aber auch ich bringe mein E-Bike jährlich in eine Fachwerksatt zur Inspektion.
Auch ist die Motorwartung bzw. Überholung (Kugellager inkl. Dichtungen) eine Angelegenheit der Fachwerkstatt. Hier sind spezielle Kenntnisse und Befugnisse nötig!